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 Larp, was ist das?

Also, beim Larp geht es darum, ein Rollenspiel zu spielen und eine Geschichte oder ein Abenteuer zu erleben, während man dabei in eine fremde Rolle schlüpft.
Es ist nur ein Spiel und sollte möglichst viel Spaß machen.

Es gibt alle möglichen Sorten von Figuren, die man spielen kann, vom Krieger bis zum Magier oder Heiler, vom Waldläufer bis zum Söldner, vom Ork bis zum Elfen und vom Zwerg bis zum Minotaurus stehen einem hier so ziemlich alle Möglichkeiten offen.

Es gibt auch Larp-Veranstaltungen mit anderen Hintergründen, wie etwa Endzeit, Western, Vampire-Larp oder Zombie Larp. Und noch viele mehr.
Die hauptsächlich vertretene und von uns bespielte Variante ist jedoch das Fantasy-Larp.

Darstellung

Beim Larp geht es um Darstellung von Dingen. man versucht, eine möglichst glaubhafte Darstellung von den Sachen zu erreichen, die um einen herum passieren, so sind Orks, die dir begegnen wahrscheinlich mit Masken ausgestattet und haben sich Hauer als Gebiss eingesetzt oder sich sonst wie verkleidet, Elfen kleben sich spitze Ohren an und Zwerge tragen einen echten oder falschen Bart. Und auch, weil real niemand verletzt werden soll, benutzt man möglichst real gestaltete Polsterwaffen und spielt die Treffer aus, lässt sich also hinfallen, wenn man getroffen wurde oder schreit vor Schmerz, hier ist schauspielerisches Talent gefragt, damit alles möglichst echt wirkt.
Falls man sich dazu nicht in der Lage sieht, sollte man nur Pen and Paper Rollenspiele spielen, da kann man sich ja alles vorstellen, falls Pen and Paper ein Begriff ist, was auch sehr viel Spaß machen kann, aber von Larp sollte man die Finger lassen.
Dadurch, dass sich alle entsprechend in coole Klamotten und nicht in Jeans, Turnschuhe und neonfarbene Stoffhemden mit Bundeswehrkäppis gekleidet haben und sich auch wie ihre Figuren benehmen (ein Ork wird zum Beispiel nicht mit einer hohen, melodiösen Stimme Elfenlieder trällern oder sich über das neuste Rennauto von Ferrari unterhalten) entsteht eine schöne Atmosphäre, in der es jede Menge Spaß macht, zu spielen.
Um für alle diese in sich schlüssige und spannende Welt zu simulieren, sollte man sich also auch Mühe geben.
Wenn man also einen Zwerg darstellen möchte, darf man nicht 1,95 groß und ausgesprochen schlank sein, dann ist es nämlich schlichtweg unmöglich, dem anderen durch Verkleidung zu zeigen, dass man ein Zwerg ist. Stattdessen sollte man etwas kleiner und fülliger gebaut sein. Ebenso wenig sollte man als Elf kräftig gebaut und mit Muskelpaketen besetzt sein, sondern eben schlank und möglichst hoch gewachsen. Niemand will 130 Kilo-Elfen! Also ich jedenfalls nicht.

Ein wichtiger Unterschied hierzu ist das Training, denn wir treffen uns eigentlich nur, um ein bisschen zu quatschen, unsere Kampffertigkeiten zu verbessern und souveräner mit Kämpfen umzugehen.
Und damit ich euch den Kram nochmal erzählen kann, den ich in das Forum schreibe.

Ganz wichtig und elementar ist beim Larp das Trennen von IT (Intime, also in der Spielwelt, der edle Paladin Adolon Greifenklaue in seiner schweren Plattenrüstung) und OT (Outtime, also der reale Mensch Hans Müller, der unter der Rüstung steckt.)
IT kann ich ein blutrünstiger, gewalttätiger Idiot sein, der andere Leute bestehlt, OT darf ich das aber auf keinen Fall und bin ich es natürlich auch nicht.
Genauso wichtig ist es, den realen Menschen von dem IT-Charakter zu trennen. Wenn du real in einem Spiel Panik bekommst und deshalb ausrastest und Leute real verletzt, dann hast du auf einem Larp nichts verloren. Auch wenn du schnell sauer wirst, musst du aufpassen, dass du dich kontrollierst, damit du nicht aus Wut auf einmal härter zuschlägst.
Genauso wichtig ist es, dass, wenn du dir real weh getan hast, du Stopp sagen kannst, weil du dich ja real ausruhen musst.

Ich bin für totale Religionsfreiheit. Von mir aus kann jeder an das glauben was er will. Mir war nur wichtig, die Grenze zum Okkultismus und der Esoterik zu ziehen.
Denn schließlich ist Larp absolut keine religiöse Veranstaltung. Es handelt sich nur um ein Spiel der Fantasie und die Grenzen zur Realität sind wichtig. Das sollten auch eure Eltern wissen, damit die sich keine Sorgen machen, ob ihr nicht langsam wahnsinnig werdet, wenn ihr plötzlich anfangt, Orkisch mit ihnen zu reden.

Selbstverständlich gibt es auch die Verpflichtung, dass, wenn ein Mitspieler auf einen Abhang oder eine Stolperfalle zugeht und von mir zurückgedrängt wird, er stolpern und leicht ernsthaft stürzen kann, was zu realen Verletzungen führen kann, ich ihn warnen und real davor schützen muss. Es würde IT meine Figur zwar vielleicht freuen, wenn mein Gegner auf einen spitzen Stein fällt und mit Bänderriss und Platzwunde plötzlich hilflos und schreiend am Boden liegt, will sie doch den Feind besiegen, aber trotzdem muss ich meinen Mitspieler real, also OT, warnen, damit er sich nicht verletzt! Unter den Masken der Feinde eurer Intime-Figuren stecken eigentlich nette Mitspieler, die euch ein spannendes Erlebnis bereiten, und die ihr dafür nicht ernsthaft verletzen solltet. Der Mensch unter der Orkmaske hasst euch nicht! Glaubt mir!

STOP ist ein OT- Wort. Es wird IT niemals benutzt, und sobald ihr Stopp hört, haltet ihr in eurem Tun Inne. Ansonsten zertrampelt ihr heruntergefallene Brillen, fallt vielleicht einen Abhang herunter, auf den ihr euch gerade unwissentlich zubewegt oder es hat sich jemand verletzt.

SANITÄTER ist auch ein OT-Wort. IT sagt man Heiler. Wer also nach einem Sanitäter ruft, der wird von den herbeieilenden Leuten, die auf größeren Veranstaltungen durchaus vom Roten Kreuz sein können, garantiert nicht mit Freude begrüßt, wenn klar wird, dass er eigentlich einen Heiler meinte.


Zum Kampf

Zum Kampf gilt das oben Gesagte, man will seinen Mitspieler ja nicht real verletzen. Mit den Übungswaffen üben wir deshalb, langsam und kontrolliert zu kämpfen. Richtige Larpwaffen sind ziemlich schwer und man bekommt, gerade wenn man leichte Rüstung trägt, schnell blaue Flecken, die sich durch einen kontrollierten Kampfstil vermeiden lassen. Wenn jemand mit einer schweren Waffe zu hart schlägt und einen unglücklichen Kopftreffer landet (beispielsweise an der Schläfe), kann es auch zu Platzwunden kommen.
Ihr solltet deshalb versuchen, eure Schläge zu kontrollieren und nicht wild herumzufuchteln.
Das Stechen ist zwingend verboten mit allen Waffen,die einen Kernstab haben (also mit so ziemlich allen, außer winzigen Dolchen). Ich habe mitbekommen, wie einem Bekannten eine Rippenprellung entstanden ist, der von einem Anfänger mit dem Schwert gestochen wurde. Er hatte wirklich Schmerzen und befürchtete, dass die Rippe gebrochen war. Und so etwas sollte wirklich nicht passieren. Falls ihr einem solch unfähigen Menschen gegenüber steht, sagt Stopp und sagt ihm OT, dass ihr keine Lust auf ausgestoßene oder abgebrochene Zähne habt und geht einfach weg, falls er weitermacht, da kann er sich einen anderen Gegner suchen, und beschwert euch bei der Spielleitung, das kann dazu führen, dass der Idiot von der Veranstaltung geworfen wird.

Ansonsten geht es beim Kampf nicht nur ums Gewinnen. Es geht um die coole Darstellung und die schöne Show und nicht um einen Wettkampf. Wer nach einem Treffer schön zurücktaumelt und IT eine gute Darstellung abgibt ist oft im Nachteil, weil der Gegenüber dann einen Folgeschlag landen kann. Allerdings erarbeitet ihr euch auch keine Freunde, indem ihr alle Treffer an euch ignoriert und ohne Ausholen den Gegner hundertmal schnell hintereinander leicht mit der Waffe antippt. Eine derart miese Darstellung hat oft zur Folge, dass der Kerl, der derart schlecht darstellt, von den anderen nicht ernst genommen oder gar ignoriert wird. (Ich persönlich mache das auch so)
Generell werden derart dämliche Kampfstile als schlechtes Spiel bezeichnet und Leute, die so etwas fabrizieren werden generell als Pappnasen bezeichnet und sind unglaublich nervig. Oft sind es gerade die, die im realen Leben ziemliche Versager sind und irgendetwas kompensieren wollen.

Zum Angreifen: Euer Angriff wirkt viel cooler und härter, wenn ihr weit ausholt und das Gewicht der Waffe ausspielt. Auch wenn euer Gegner leichter ausweichen kann oder vielleicht selbst mit einem schnellen Fuchtelangriff einen Treffer landet, ist es einfach cooler. Euer Gegenüber wird dann auch viel eher erkennen, dass der Schlag wuchtig war und schön darauf reagieren. Wenn ich zum Beispiel mit einem gewaltigen Zweihandhammer ordentlich aushole und mit einem weeeeeeeiten Schwung auf den Schild meines Gegners krachen lasse, so wird er, wenn er keine Pappnase ist, auf den Schlag reagieren, selbst wenn ich abgebremst habe und er kein bisschen Wucht real spürt. So wird er beispielsweise in die Knie gehen wie unter einem heftigen Wuchtschlag oder, wenn er besonders cool ist, den Schild wegwerfen, sich auf den Boden fallen lassen oder durch die Luft springen, als hätte die Wucht ihn umhergeschleudert. Das sorgt für coole Stimmung.

Falls Gegner sich dämlich verhalten, dann weist sie nach dem Spiel darauf hin, wenn es euch nicht gefährdet, nicht währenddessen. Wenn mitten im Kampf der Ork zum Paladin sagt: " Hey, ich hab dich jetzt aber sechsmal getroffen, du hast bestimmt nur fünf Lebenspunkte!"
Paladin: "Nöö, hast du garnicht! Das waren erst viermal!" Ork "Nee, stimmt gar nicht, du bist jetzt tooot.""Neee""Doch""Nein""Doch"
Dann ist das ziemlich lächerlich, pingelig und Spiel störend.

Falls euch auffällt, dass jemand die Treffer nicht vernünftig ausspielt, dann solltet ihr in dem Moment ein klein wenig fester schlagen (nicht viel) falls er Rüstung trägt, denn oft bemerkt man einen Treffer auch nicht, den kann man dann auch nicht ausspielen oder den Treffer zählen. Falls das nichts hilft, solltet ihr der Person bei Gelegenheit OT mal sagen, dass sie haufenweise Treffer nicht ausgespielt hat, damit die Person sich verbessern kann. Niemand ist perfekt, aber wir können uns alle Mühe geben und Kritik annehmen.

Falls ihr gerne unbesiegbar sein wollt und ein wandelnder Gott, dann werdet ihr alle Anderen damit hauptsächlich nerven. Ihr könnt schon irgendwas cooles, wenn ihr zum Beispiel Rüstung tragt, dann haltet ihr mehr aus oder so. Wenn ihr aber niemals umfallt, auch wenn man euch tausendmal geschlagen hat, dann werden die Leute nicht denken "Boah ist der stark." Sondern "Boah was ein dummer Cheater, der seine Treffer nicht mal grob zählen kann und irgendwas kompensieren muss, so ein Arschloch! Mit dem macht es mir keinen Spaß, den lade ich nächstes Mal nicht ein!!!"
Ihr merkt also:

Gut: Schöne Darstellung, Schöne Show machen, Gut ausspielen, Spaß haben, nicht immer gewinnen wollen, Kritik annehmen und andere so kritisieren, dass man sie nicht fertig macht, sondern so, dass sie sich selbst auch verbessern können.

Schlecht: Powergaming, schlechte Darstellung (Ja, diese Jeans ist in Wahrheit eine magische Rüstung und hat 1000 Rüstungspunkte....) Ambiente störende Sachen (Der Ork oder Ritter, der von den neusten Autos oder seinen Hausaufgaben erzählt) Pappnasen eben.

Regeln generell sind eigentlich nervig, genauso wie etwa Ansagen und sorgen einfach dafür, dass man sich daran so gut es geht orientiert, damit nicht irgendein Idiot sagen kann: Ich bin jetzt Gott. sondern damit alle Spieler in etwa gleich stark sind.
Gute Spieler ziehen sich aber ohnehin manchmal auch mehr Schaden ab, wenn der Schlag schön ausgespielt war. Wenn mich also ein 2 Meter zehn großer Oger mit einer Baumstammkeule mit einem weiten, schön ausgespielten Wumm erwischt, dann gehe ich garantiert zu Boden und ziehe mir auch gerne einmal deutlich mehr Schaden ab.
Umgekehrt weigere ich mich, mir fünf Schaden für fünf auf einmal abgeschossene Tampons abzuziehen, die allesamt als Blasrohrpfeile aus einem Blasrohr gleichzeitig auf meine eigentlich dicke Rüstung treffen. Das spiele ich zwar aus (weil ausspielen ist immer gut) aber so wirklich abziehen tue ich mir dann vielleicht einen Punkt.
Genauso werde ich den Schaden für mich reduzieren, wenn ein 1,20 Meter Hänfling mit einem Florett in einer Sekunde zehnmal nach mir piekt und jedes Mal schreit "Drei Schadenspunkte" So etwas ist eher lächerlich als mächtig. Wenn man also mal zu früh oder zu spät umfällt ist das ganz egal. Oft merkt man wenn man am Boden liegt, Oh, ich bin ja noch lange nicht tot, aber das macht nichts.

Noch ein Wort zum Schluss: Nur weil haufenweise Leute nur Müll fabrizieren ist das keine Entschuldigung, warum ihr auch Müll fabriziert.

PS: Es gibt haufenweise Leute, die sich im Larp über Kleinigkeiten aufregen, das geht sogar soweit, dass manche Leute glauben, nur ein Ork in Herr der Ringe ist ein richtiger Ork und alle anderen Orkspieler sind Idioten. Oder Spieler, die sagen, eine Rüstung muss historisch, also aus dem realen Hintergrund, korrekt zusammengestellt sein.
Lasst euch von solchen Gewandungs-Nazis nicht verwirren. Wichtig ist einfach, dass eure Figur ernst gemeint ist und einen vernünftigen Hintergrund hat. Alles was ihr darstellen könnt ist möglich und erwünscht! Auch wenn das niemals ein drei Meter großer Werwolf sein wird. Solang ihr es schön darstellt ist alles toll.

So, ich schließe damit meinen stundenlangen Larp-Labervortrag. Bitte lest euch das durch und nehmt es ernst. Falls ihr Fragen habt, dann fragt mich.



Begriffserklärungen:

Con, SC's, SL und NSC's

Con: Eine Con ist eine Larpveranstaltung (von englisch: Convention)

SC: Das ist ein Spielercharakter. Er hat keine genaue Ahnung, was auf ihn zukommt,hat eine Hintergrundgeschichte, ein Konzept, Vorlieben, sozusagen eine ganz eigene Persönlichkeit, die vom Spieler des Charakters dargestellt wird, und hat einen Charakterbogen, auf dem steht, was er so kann und zahlt viel Geld, um an einer Con teilzunehmen. Wenn er stirbt, dann ist er unwiderbringlich tot und sein Spieler muss sich eine neue Figur machen. Seine bisher gesammelten Erfahrungspunkte verfallen in diesem Falle und er muss wahrscheinlich wieder von vorne anfangen.

SL: Spielleiter. Dies sind die Leute, die die Regeln, die Hintergrundgeschichte und alles Andere festlegen. Sie organisieren den Con und überlegen sich eine Hintergrundgeschichte. Sie sind verantwortlich für den Con. Wenn Probleme auftreten, haben sie das letzte Wort und können Teilnehmer, die sich richtig falsch verhalten haben (z.Bsp. betrunken kämpfen, real Ärger machen) von der Con werfen. Die SL sagt den NSC's, was sie zu tun haben und verleiht oft auch Waffen und Ausrüstung und sorgt für Schminke.

NSC's: Als NSC bezahlt man nur wenig Geld, um an einer Con teilzunehmen im Gegensatz zum SC. Dafür wird man als Statist für den Hintergrund eingesetzt oder als Beschäftigung für die Helden. Man hat die Aufgabe, den Anweisungen der SL zu folgen und die Spieler und sich selbst möglichst viel zu bespaßen. Wenn man stirbt, dann respawnt man. Man ist einfach Bandit XY und zieht mit seinen Kumpels durch die Wälder, oder man wird geschminkt und greift als Horde Zombies ein Dorf an, wo sich zufällig massenweise SC's rumtreiben. Das hängt ganz von der SL ab. Auch Dorfbewohner oder besondere Endgegner sind NSC's Ich war zum Beispiel einmal ein Werwolf und habe alleine gegen 30 Leute gekämpft. Ich kann euch sagen, das war ein Gemetzel...

So, jetzt wisst ihr Bescheid.


 
 

 

 
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